Auswahlgespräche in Lingen

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Auswahlgespräche in Lingen

Hallöchen,
am Samstag hatte ich meine Auswahlgespräche an der Hochschule Osnabrück in Lingen. Der Studiengang heißt “Kommunikation und Management” und klang echt interessant. Dort kann man mehr als “nur” Kommunikation lernen. Auch aus den Bereichen Human Resources und Psychologie ist was dabei. Damit könnte ich mal über den Tellerrand hinaus schauen und das große Ganze verstehen. Außerdem sind die Seminare sehr klein und praxisorientiert aufgebaut. Das Hochschulgebäude ist komplett neu gebaut worden und neue Medienlabore sind wohl auch gut ausgestattet. Direkt neben an wäre ein Studentenwohnheim mit Einzelappartements –  perfekt für mich! Das einzige, was mich so ein wenig stört, ist der Standort. In Lingen ist der Hund begraben und Party, Disco, Tanzen ist da wohl nicht so. Aber ich denke, wenn man die richtigen Leute kennt, kann es bestimmt auch so lustige WG-Partys geben. Und zum Shoppen fährt man dann eben nach Osnabrück oder Münster.
Na aber jetzt zu meinen Gesprächen:
Um 12 Uhr hatte ich das Gruppengespräch. Normalerweise waren alle Gruppen gleichgroß mit sechs Bewerbern… nur meine natürlich nicht. Wir waren zu zweit und durften vor zwei Prüfern eine Aufgabe lösen. Das war anfangs sehr merkwürdig, da sie ja jedes Wort von uns mitbekommen haben. Außerdem fand ich unsere Aufgabe gar nicht so leicht. Ich musste mir den Zettel zweimal durchlesen, bevor ich einigermaßen verstanden hatte, was wir nun eigentlich tun sollten. Mir wurde auch direkt richtig heiß, denn in der Gruppe könnte man sich am Anfang noch zurücklehnen und hören was die anderen so sagen, aber bei zwei Leuten sieht das dann schon anders aus. Meine Mitbewerberin hat BWL mit dem Schwerpunkt Marketing studiert, von daher hatten wir eine völlig andere Vorstellung von der Aufgabe. Wir sollten nämlich ein Konzept erstellen, wie wir einen Medienpreis für das Emsland etablieren würden. Na wir haben dann einfach erstmal die Ziele und Zielgruppen festgelegt und dem Preis einen ganz kreativen Namen gegeben…. Emslander Medienpreis…. das ganze sollte dieses Jahr unter dem Thema “Das Emsland als attraktiver Arbeitgeber” stattfinden. Mit einem Jahresplan mit kleineren Events und Medienarbeit wollten wir darauf aufmerksam machen, um im nächsten Sommer die große Preisvergabe zu gestalten. 
Ich denke, es kam bei der Gruppenarbeit auch eher weniger darauf an, was am Ende für ein Ergebnis entstand. Sondern eher, wie wir zusammen arbeiten. Und das finde ich, haben wir gut gemacht. Schließlich kamen wir aus zwei völlig verschiedenen Richtungen und konnten doch etwas zusammen basteln.
Foto: www.campus-lingen.hs-osnabrueck.de
Dann gab es erst mal eine kleine Verschnaufspause mit Kuchen, Schnittchen und vielen Gesprächen über die Erfahrungen in den Gruppen- und Einzelterminen. Ich fand es echt toll, dass auch Studierende aus dem Masterstudiengang da waren, um uns was darüber zu erzählen. Sowieso war es eine echt nette Runde und wirklich alles sehr sympathisch. 
Um 15 Uhr war es dann soweit: Mein Einzelgespräch. Vorher hatten mich noch alle beruhigt, dass die gar keine schlimmen Fragen stellen, sondern nur so ein bisschen über meinen Lebenslauf wissen wollen…. NEIN…. natürlich nicht bei mir! Der Einstieg war ziemlich gut, da der eine Prüfer im gleichen Haus wohnte, in dem ich jetzt hier in Hannover lebe. Das war echt witzig und ich dachte damit wäre das Eis gebrochen. Aber kurz darauf stellte mir die Prüferin eine Frage zu meinem Motivationsschreiben. Dort hatte ich geschrieben: “Menschen sehnen sich nach Stetigkeit, diese können Kommunikations-Fachleute bieten. Sie verkörpern die Schnittstelle zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit. Die Gesellschaft braucht eine Stimme, der sie Vertrauen und Glauben schenken kann: Eine Stimme, die die Wahrheit sagt und sich einerseits für die Interessen des Unternehmens einsetzt und andererseits die Bedürfnisse der betroffenen Menschen nicht aus den Augen verliert. Ich möchte diese Person werden und meine Stimme dafür einsetzen.” Darauf sagte sie, dass das ja sehr optimistisch oder naiv sei. Da war ich erst mal ein wenig geschockt. Damit hatte ich echt nicht gerechnet. Sie wollte dann wissen, ob ich immer die Wahrheit sagen kann oder ob lügen und weglassen in Ordnung wäre – eine Frage, die wirklich nicht richtig beantwortet werden kann! Ich habe mich also um Kopf und Kragen geredet und versucht, das so darzustellen, wie ich es wirklich empfinde: Auf keinen Fall lügen, aber in der Pressemitteilung muss man ja nicht alles erzählen. Zumindest in dem Sinne, dass alles drin ist, was wichtig ist. Und wenn ich auf eine bestimmte Sache angesprochen werde, würde ich auf jeden Fall auch die Wahrheit sagen. Und damit war es noch nicht zu Ende. Der andere Prüfer meinte dann, dass ich das doch mal an dem Beispiel Zoo erklären sollte. Also wenn jemand sagen würde, dass es den Affen im Zoo nicht so gut ginge, wie in freier Natur. Diese Fragen sind auch im Alltag mit Vorsicht zu genießen, da jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird… und das sollte ich dann in so einer Prüfungssituation erklären… na ja… ich habe es so gut es ging versucht zu lösen.
Und eigentlich ging es mit den anderen Fragen immer so weiter. Keine netten Fragen, sondern immer mit so einem kleinen Twist drin, dass mir immer heiß wurde und ich nach Worten suchen musste. Sie haben die Fragen auch immer sehr vorwurfsvoll gestellt. Angenehm nenne ich was anderes. Nun ist also abzuwarten, ob ihnen gefallen hat was ich gesagt habe. Schon diese Woche wollen sie die Zu- und Absagen verschicken. Ich bin gespannt!
Bis dann,

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Author | Sunny Comments | 0 Date | 16. Juni 2014

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