Hallo meine Lieben,
Mensch, was für ein Wetter da draußen – vorgestern hat es geschneit, gestern gehagelt und heute scheint die Sonne. Alles natürlich bei eisigen Temperaturen. Wenn ich nicht müsste, würde ich das Haus gar nicht verlassen. Aber Valentin braucht ja doch ein bisschen Bewegung. Es ist bestimmt nicht spannend mich den ganzen Tag zu beobachten. Schließlich arbeite ich am PC, mache mir zwischendurch etwas zu essen und werfe ab und zu einen Ball in seine Richtung 😉 Aber zur Hundebschäftigung gibt es die Tage noch einen längeren Blog – vielleicht auch mit Video.
Heute geht es aber um mein erstes Roller Derby Spiel als Betty B. Good. Ich habe meinen Masterabschluss am Freitag, den 26.02. gemacht, zwei Tage später wurde es schon wieder aufregend – das B-Team der Dom City Dolls “ThunderDoms”aus Utrecht war zu Gast bei uns. In unserer Mannschaft waren eigentlich nur Anfänger, wir hatten aber Unterstützung von zwei, drei erfahrenen Spielerinnen. Anna hat auch mitgespielt, aber wir waren nicht in der gleichen Aufstellungsgruppe. Tunmise, Chirag, Jurjen, Jannis und seine Freundin waren da zum Anfeuern – na gut, eher zum Gucken und Lästern 😉
Mein erster Einsatz war direkt als Jammer (das ist die einzige, die Punkte machen kann). Das hat mich echt gefreut, da ich anscheinend bei den Trainings einen guten Eindruck hinterlassen hatte. Beim Training komme ich auch meistens durch, wenn ich jamme – aber an dem Spieltag war alles anders. Die anderen Mädels waren echt gut und uns weit voraus. Ich hatte keine Chance durch zukommen – nicht beim ersten Versuch und auch nicht bei denen die folgten. Ich habe den Boden im Laufe des Spiels mehr gesehen als alles andere. Jedes Mal, wenn mich jemand berührt hat, bin ich praktisch gefallen. Da war ich doch etwas schockiert. Ich hatte echt geglaubt, dass wir wenigstens eine kleine Chance gegen das andere Team hätten. Aber das zeigt mal wieder, dass wir doch noch viel zu lernen haben (nicht, dass ich das nicht vorher gewusst hätte). Mit jeder Runde wurden wir aber besser. Das heißt, es gibt noch Hoffnung für uns 😉
In der Halbzeit habe ich erst mal eine Banane und Traubenzucker gegessen – danach war ich so fit, dass ich jedes mal fast enttäuscht war, wenn ich nicht aufgestellt worden bin. Die erste Halbzeit war echt hart. Wahrscheinlich zum größten Teil, weil ich so geschockt war. Die Mädels waren echt tough und wir hatten nichts in der Hand, um sie zu stoppen. In der zweiten Hälfte ging es mir dann besser. Ich war ruhiger und nicht mehr so ängstlich zu spielen – ich wusste ja, was passieren würde.
Den Endstand brauche ich hier eigentlich gar nicht erwähnen, denn der hat für mich eh keine Rolle gespielt (ich sag es mal so, die Differenz lag bei so 300 Punkten). Ich fand es einfach unglaublich toll zu spielen. Es war hart, aber herzlich. Es hat so viel Spaß gemacht. Auf der Strafbank habe ich mich mit der anderen Jammerin unterhalten und vor dem Anpfiff gab es meist noch ein Lächeln vom anderen Team. Das finde ich so faszinierend an diesem Sport. Im Spiel versuchen wir uns gegenseitig zu Boden zu schubsen, machen keinen Halt, nutzen unsere ganze Power um jemanden aus dem Weg zu schieben – und sobald der Abpfiff erklingt, umarmen wir uns und lachen gemeinsam. Einfach klasse. Da könnten so manche Fußballspieler wohl noch was von lernen.
Was Verletzungen angeht, war es ein relativ harmloses Spiel denke ich. Eine Dame musste sich schon während des Spiels von ihren Rollschuhen verabschieden, aber es sah nicht ganz zu dramatisch aus. Ich selbst habe so einige blaue Flecken, Schrammen und ein dickes Knie abbekommen. UND ganz viel Muskelkater (im Bauch!!) Das ganze Hinfallen und wieder Aufstehen war wohl doch sehr anstrengend.
Ich freue mich jetzt schon aufs nächste Mal! Wir dürfen jetzt auch mit den Großen trainieren, was die Mittwochabende und Sonntagmorgende wohl noch anstrengender machen wird. Ich werde weiterhin berichten. Ach ja, ich durfte zwei mal auf der Strafbank Platz nehmen – beide Male für den gleichen Regelverstoß. Als ich keine Kraft mehr hatte zu jammen, wollte ich meine Helmhaube an eine meiner Mitspielerinnen weitergeben. Beim ersten Mal habe ich sie geworfen, beim zweiten Mal war ich mit einem Knie am Boden – also beides keine regelkonforme Übergaben.
Fürs nächste Mal muss ich unbedingt mehr Kraft aufbauen, mein Durchhaltevermögen steigern und einfach mehr Power haben. Rückblickend habe ich das Gefühl, dass ich meine ganze Kraft fürs Rollschufahren verbraucht hatte und keine Kraft in den Kontakt mit den anderen Spielern benutzt habe. Wenn ich jemanden aus dem Weg schieben wollte, habe ich mich irgendwie nur mit meinem Körpergewicht gegen die Person gelehnt und nicht, so wie die Spielerinnen aus dem anderen Team, mit voller Power geschubst. Viel zu lernen, viel zu üben!
Bis die Tage,
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